Apps

Als Apps bezeichnet man Anwendungen aller Art, die auf Smartphones oder Tablets laufen. Abhängig vom gewählten mobilen Betriebssystem und einer barrierefreien Umsetzung sind viele Apps auch für blinde und sehbehinderte Menschen gut nutzbar.

Stand: Aktualisiert am 30. März 2016.

Was ist das?

Im Gegensatz zu Desktop-Anwendungen ist das Interface von Apps optimiert für den kleineren Bildschirm und die Touch-Bedienung.

Apps gibt es für alles Mögliche: von der Wetter-App über Apps von Verkehrsunternehmen wie Deutsche Bahn oder Lufthansa bis hin zu speziellen Apps zum Scannen und Digitalisieren von Text.

Manche Apps sind schon auf Smartphones vorinstalliert, andere kann man sich kostenlos oder gegen geringfügige Kosten aus dem App-Store der jeweiligen Plattform herunterladen. Firmen setzen oft auch spezielle Apps, etwa für die Kommunikation mit Mitarbeitern im Außendienst, ein.

Für viele Internetangebote existieren mobile Apps, die teilweise für blinde und sehbehinderte Nutzer leichter zu bedienen sind als die Desktop-Version. Beispiele sind Social Media Angebote wie Facebook, LinkedIn oder Twitter.

Native Apps und Web-Apps

Eine grundsätzliche Unterscheidung besteht zwischen nativen Apps und Web-Apps. Während native Apps auf das jeweilige Betriebssystem zugeschnitten sind und nur in diesem laufen, werden Web-Apps in HTML entwickelt und laufen damit plattformübergreifend im jeweiligen Browser. Der Grad ihrer Zugänglichkeit hängt also von der standardkonformen Umsetzung in HTML ebenso ab wie von der Nutzung eines Betriebssystems und eines Browsers, welche die benötigten Hilfsmittel (etwa Screenreader) gut unterstützen. Hier gibt es noch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattformen.

Was ist zu beachten?

Für die Zugänglichkeit von Apps gibt es bislang noch keine allgemein akzeptierten verbindlichen Standards. Die meisten Anforderungen sind aber durch die WCAG 2.0 abgedeckt - nur ist die technische Umsetzung bei nativen Apps schlechter prüfbar als bei Web-Apps bzw. -Anwendungen.

Richtlinien für die Barrierefreiheit von Apps

Die Betriebssystem-Hersteller bzw. App-Entwicklungsumgebungen bieten meist Richtlinien für Entwickler, die dafür sorgen sollen, dass das Interface einer App auch für Menschen mit Behinderung zugänglich ist. Für Apple ist dies der Accessibility Programming Guide for iOS, für Android der API Guide Accessibility. Eine Grundlage zugänglicher Apps ist etwa die weitgehende Verwendung der gängigen Bedienelemente der jeweiligen Plattform (bzw. von HTML).

Die Mobile Accessibility Task Force der Web Content Accessibility Group des W3C, in der INCOBS mitarbeitet, hat inzwischen Empfehlungen für die Zugänglichkeit mobiler Apps veröffentlicht, die in überarbeiteter Form in eine Erweiterung der Richtlinien WCAG 2.0 eingehen sollen:

 Eine Liste von Ressourcen bietet auch Henny Swan in ihren Resources for Mobile Accessibility Guidelines.

Was sind denn wichtige Anforderungen?

Die Anforderungen für die Barrierefreiheit von Apps lassen sich hier natürlich nicht im Detail darstellen. Sie sind auch nicht immer leicht von den allgemeinen Anforderungen der Gebrauchstauglichkeit (Usability) zu trennen. Wichtige Punkte sind etwa:

  • Sind die Klickflächen von Tasten und Links ausreichend groß und voneinander abgesetzt?
  • Unterstützt (oder verhindert) die App (bzw. das Betriebssystem) eine Vergrößerung, etwa durch Pinch-Zoom?
  • Sind interaktive Bedienelemente auch für blinde Nutzer verständlich und bedienbar?
  • Lässt sich die App auch mit einer angeschlossenen Tastatur oder Braillezeile bedienen?

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