Bildschirme

Die Wahl des richtigen Bildschirms ist für sehbehinderte Computernutzer von zentraler Bedeutung. Der Bildschirm muss groß genug sein, gerade auch für Nutzer von Vergrößerungssoftware. Auch Helligkeit und Kontrast, Spiegelungseigenschaften und die Einstellbarkeit auf persönliche Anforderungen ist wichtig.

Was ist das?

Ein Bildschirm dient der Darstellung visueller Informationen. Im Arbeitsalltag haben Flachbildschirme die Röhrenbildschirme inzwischen weitgehend verdrängt.

Für Anwender mit erhöhtem Vergrößerungsbedarf ist der Trend zu immer größeren Monitoren von Vorteil. Marktüblich sind derzeit 20- bis 27-Zoll-Bildschirme. Es gibt sogar 30-Zoll-Geräte.

Was ist zu beachten?

Ein großer Monitor führt nicht automatisch zu einer vergrößerten Bilddarstellung. Zur individuellen Einstellung des Bildschirms gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Die Verkleinerung der empfohlenen Bildschirmauflösung. Hierdurch werden die Inhalte vergrößert dargestellt, allerdings häufig auch unschärfer.
  • Jedes Betriebssystem verfügt über Funktionen zur individuellen Anpassung der Bildschirmdarstellung. Bei stark eingeschränktem Sehvermögen reichen diese aber für die tägliche Arbeit nicht aus.
  • Spezielle Vergrößerungssoftware muss zwar zusätzlich finanziert werden, ermöglicht mit umfangreichen Funktionen aber effizientes Arbeiten.

Auswahl der Bilddiagonalen

Liegt durch die Sehbeeinträchtigung ein erhöhter Vergrößerungsbedarf vor, ist die Nutzung eines möglichst großen Monitors zu empfehlen. Aktuell sind auf dem Markt fast nur noch Widescreen-Bildschirme erhältlich. Das sind breite Modelle im Seitenverhältnis 16:10 oder 16:9. Um die Bildschirmhöhe eines 21-Zoll-Monitors im traditionellen 4:3 Format zu erreichen, ist die Anschaffung eines 24-Zoll-Monitors im Widescreen-Format notwendig. Ein Monitor von 24 Zoll (61 cm Bildschirmdiagonale) weist eine Breite von ca. 53 cm auf. Mit Gehäuserahmen erreicht er leicht 57 cm. Kommt es zu Platzproblemen, wenn ein Bildschirmlesegerät am Arbeitsplatz steht, kann ein Gerät verwendet werden, das an den Monitor angeschlossen wird und über eine Bildschirmteilung verfügt.

Auflösung

Für jeden Flachbildschirm gibt es eine optimale (native) Auflösung. Die heutigen Modelle arbeiten mit hohen Auflösungen, die Schrift und Symbole relativ klein erscheinen lassen. Wird die Auflösung verkleinert, muss der Bildschirm "interpolieren", d.h., das Bild rechnerisch vergrößern. Die Bildqualität kann sich hierdurch verschlechtern. Wenn möglich, sollten Sie vor dem Kauf verschiedene Auflösungen ausprobieren. Auch Testberichte in (Fach-)Zeitschriften geben häufig über die Bildqualität bei niedrigerer Auflösung Auskunft. Übrigens: Für Nutzer von Vergrößerungssoftware spielt die Auflösung keine Rolle.

Spiegelung / Reflexion

Üblich sind heute leider glänzende Bildschirme. Bei der Arbeit in heller Umgebung können das Raumlicht oder von außen einfallendes Tageslicht störende Reflexe oder ein kontrastarmes Bild verursachen. Man sollte daher im Bereich der Business-Monitore nach matten Bildschirmen suchen. Das gilt speziell für Menschen mit großer Blendempfindlichkeit.

Der Nachzieheffekt

Bei der Arbeit mit Vergrößerungssoftware oder Kamera-Lesegerät kann der sogenannte Nachzieheffekt auftreten. Bewegte Objekte, wie z.B. die Laufschrift der Vergrößerungssoftware, ziehen dann einen Schleier hinter sich her, das Bild wirkt verschwommen. Für diesen Effekt ist unter anderem die Reaktionszeit des Monitors verantwortlich. Da die Bildschirme inzwischen mit immer kürzeren Reaktionszeiten arbeiten, tritt das Problem allerdings nur noch selten auf.

Ergonomie

Wer häufig am Computer arbeitet oder sehr nah vor dem Monitor sitzen muss, für den ist die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes besonders wichtig. Zu empfehlen sind höhenverstellbare Monitore oder noch besser, Monitore mit VESA-Anschluss. Dann kann der Bildschirm nämlich an einem Schwenkarm befestigt und frei bewegt werden.

Bei der Positionierung des Arbeitsplatzes und der Ausrichtung des Bildschirms sollte darauf geachtet werden, dass der Bildschirm nicht helle Flächen (Lampen, Fenster) widerspiegelt. Auch eine Positionierung direkt vor dem Fenster ist ungünstig - das helle Tageslicht blendet und macht die Wahrnehmung des dunkleren Bildschirms schwierig.

Einstellungen

Einstellungen wie Kontraststufe, Helligkeit oder Farbintensität sollten sich nach Ihren Bedürfnissen verändern lassen. Probieren Sie aus, ob die entsprechenden Tasten einfach zu finden und Einstellungsmenüs für Sie bedienbar sind!

Artikel

Anpassungsfinder - die Datenbank für Hilfsmittel-Anpassungen

Der Anpassungsfinder ist jetzt öffentlich. Er dokumentiert Anpassungen von Hilfsmitteln an beruflich genutzte Software.

alle Artikel anzeigen