Navigationssysteme - Einleitung

Navigationssysteme ermöglichen insbesondere blinden und sehbehinderten Menschen, die keine Karten oder Straßenschilder lesen können, die Orientierung in fremder Umgebung. Sie versorgen den Nutzer mit gesprochenen Informationen über die Umgebung oder sagen Richtungswechsel auf Routen an. Sie ersetzen jedoch nicht die primären Hilfsmittel wie Langstock oder Führhund.

Anfänglich gab es hauptsächlich tragbare Navigationsgeräte wie Trekker Breeze und Kapten. Heute sind die vielseitigeren Smartphone-Apps weiter verbreitet. Diese lassen sich in zwei Kategorien gliedern: Orientierungs-Apps und Apps mit Routenführung.

Da die Sprachausgabe des jeweiligen Gerätes im Straßenverkehr oft schwer oder gar nicht zu verstehen ist, empfiehlt sich in jedem Fall der Einsatz eines Knochenleitkopfhörers. Er überträgt den Ton über die Wangenknochen und lässt die Ohren frei, so dass diese weiterhin zur akustischen Orientierung genutzt werden können. Diese eigentlich für schwerhörige Menschen entwickelte Technologie hat sich für blinde Navigatoren als sehr praktisch erwisen.

Orientierungs-Apps

Orientierungs-Apps vermitteln einen guten Eindruck von der Umgebung. Sie informieren über Richtung und Entfernung zu nahegelegenen Points of Interest (POI) und eignen sich besonders zum Erkunden einer Gegend.

Apps mit Routenführung

Routenführungs-Apps helfen beim Gehen eines Weges zu einem weiter entfernten Punkt. Die meisten solcher Apps bieten für blinde Nutzer aber zu wenig Details über die Beschaffenheit der Strecke.

Hardware-Alternativen

Hardware-Navigationssysteme wie Trekker Breeze und Kapten sind speziell für blinde Nutzer entwickelt und bieten oft genauere Informationen als Mainstream-Apps. Die Geräte eignen sich insbesondere für Menschen, die kein Smartphone besitzen oder eine möglichst einfache Bedienung wünschen. Das Kartenmaterial wird intern gespeichert, weswegen Kosten für mobile Datennutzung entfallen.

Örtlich gebundene Systeme

Indoor-Navigationssysteme bestehen aus portablen Sendern, die je nach Örtlichkeit und Zweck programmiert werden können. So kann ein Sender auf einen Messestand, eine Cafeteria oder ein WC hinweisen, sobald der Träger eines Empfängers sich nähert. Diese Lösungen stützen sich nicht auf Satelliten, sondern auf speziell konfigurierte Sender, die mit tragbaren Empfängern oder Apps in Verbindung stehen.

Örtlich begrenzte Outdoor-Navigationssysteme dienen der Orientierung an wichtigen öffentlichen Plätzen. Sie befinden sich jedoch zumeist noch im Forschungsstadium.