Tablets taugen nicht nur zum Konsumieren von E-Books, Filmen und zum gelegentlichen Web-Surfen. Gerade mit Hilfe geeigneter Peripherie (Tastatur, Braillezeile) werden sie immer mehr zum mobilen Arbeitsplatz - auch für blinde und sehbehinderte Nutzer.
Stand:Aktualisiert am 3. November 2014
Was ist das?
Ein Tablet ist ein kleiner Computer mit berührungsempfindlichem Bildschirm, der ohne zusätzliche Eingabegeräte (Tastatur, Maus) auskommt. Zur Texteingabe dient eine virtuelle Tastatur.
Während bei Markteinführung von Apples iPad meist Bildschirmdiagonalen von etwa 10 Inch üblich waren, gibt es zunehmend auch handlichere kleinere Tablets (um 7 Inch Bildschirmdiagonale).
Unter dem gewöhnungsbedürftigen Namen Phablet kommen außerdem immer mehr Geräte mit ca. 5-7 Inch Bildschirmdiagonale auf den Markt, die Eigenschaften von Tablets und Smartphones in sich vereinen.
Viele Tablets verwenden entweder Apples mobiles Betriebssystem iOS oder Googles Android-Betriebssystem. Windows-8-Tablets haben bislang nur einen kleinen Marktanteil. Bei den Windows-8-Tablets gibt es eine Reihe von Hybridgeräten, die ansteckbare Tastaturen verwenden und den Ultrabooks (kleinen, leichten Laptops) Konkurrenz machen wollen. Die Möglichkeit, auf diesen Tablets normale Windows-Anwendungen zu nutzen, macht diese für den beruflichen Einsatz besonders interessant.
Was ist zu beachten?
Tablets sind ideal für das Konsumieren von Medien (Videos, E-Books) und das Surfen von Webseiten. Im Arbeitskontext müssen aber häufig auch Texteingaben gemacht werden.
Externe Tastaturen
Die Texteingabe ist mit virtuellen (also auf dem Bildschirm eingeblendeten) Tastaturen zumindest bei längeren Texten umständlich. Ein Anschluss externer Tastaturen ist bei Tablets aber möglich, nur gibt es hier wichtige Unterschiede.
Windows 8-Tablets sind meist sogenannte "Hybride", die ohnehin mit Tastatur ausgeliefert werden oder für die eine koppelbare Tastatur gegen Aufpreis angeboten wird. Bei den Windows-Tablets funktioniert die Tastatur und auch die Mausbedienung wie bei gewöhnlichen Laptops.
Trackpads und Mausnutzung
An das iPad und Android-Tablets lassen sich dagegen externe Bluetooth-Tastaturen anschließen. Bei manchen funktioniert die Bluetooth-Koppelung nicht automatisch, andere erkennen nicht gleich, dass das System deutsch ist, was systemseitige Einstellungen erfordert.
Android unterstützt bei Bluetooth-Tastaturen auch Trackpads und die Mausnutzung, nicht aber manche gewohnte aus der Windows-Nutzung bekannte Funktion wie etwa den Rechtsklick zum Aufruf von Kontextmenüs.
iOS unterstützt Trackpads und die Mausnutzung nicht. Die Bedienung muss hier also in der Regel zwischen Touch und Tastatur wechseln. Zum Tabben dienen bei iOS die Pfeiltasten. Oft sind Elemente in Apps nur dann mit der Tastatur erreichbar, wenn VoiceOver (bei Bedarf auch lautlos gestellt) eingeschaltet ist. Auch eine Fokusanzeige auf dem Startbildschirm (Umrandung) ist nur sichtbar, wenn VoiceOver angeschaltet ist.
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